Autumnus Verlag Datenschutzerklärung Impressum Bestellen Programm Diverses Startseite
 
 

 

 

Kinder und Jugenbücher

 

 

Belletristik

 

 

Sachbücher und Ratgeber

 

 

Hefte und Reihen
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Helmut Glatz (Colagiert von Daniel Ableev)

 

 

Nachruf auf Helmut Glatz

Von Daniel Ableev

 

Ich lernte Helmut Glatz 2013 beim „Irseer Pegasus“ kennen und erkannte rasch seine künstlerischen und menschlichen Qualitäten. Die Jury war entzückt von seiner Lyrik über James Joyce in Kaufering, ich war erfrischt von den äußerst charmant inszenierten Seltsamkeiten in seinem Kurzgeschichtenband Wanderer in Schattenwelten.

 

Helmut war ein für Neues stets offener, leidenschaftlicher, produktiver und nicht zuletzt wohlwollender Künstler, der als Autor, Zeichner und Puppenspieler („Am Schnürl“) wirkte. Seine genialen Text- und Bildideen leben von einem gleichermaßen freundlichen wie progressiven Surrealismus, von philanthropisch unterfütterter Experimentierfreude und keinesfalls harmloser Heiterkeit. Sein seltenes Kunststück und Verdienst ist es, auf Zynismus zu verzichten, doch niemals auf skurrilen Witz.

Jedenfalls entwickelte sich zwischen uns schon bald eine Brieffreundschaft, aus der einige Ausflüge ins Blödsens erwuchsen. So war Helmut nicht nur ein sehr geschätzter Stammgast unserer „Novelle – Zeitschrift für Experimentelles“, sondern darüber hinaus an diversen anderen Projekten beteiligt: Mal wars eine Hommage an Bizarrewitsch Scheerbart („Bei Pauls Scheerbarte“ inkl. Audioview), mal ein „Xassikon“, mal ein gemeinsamer Gedichtband (Hösens).

Im Wesentlichen lässt sich sagen, dass mein Novelle-Kollegium und ich sehr froh sind, einem solch besonderbaren Künstler wie Helmut Glatz begegnet zu sein. Helmut war der Märchenonkel, den sich so mancher zu wünschen, aber kaum für möglich zu halten wagte. Ein erstaunlich kreativer Kopf, dessen fortgeschrittenes Alter weder die Sublimität seiner Albernheiten noch seine EDV-Kompetenz beeinträchtigte.

Wie traurig, dass es seit unserer Begegnung vor rund acht Jahren nie wieder zu einem Wiedersehen gekommen ist. Etwas Trost spendet allerdings die Tatsache, dass seine nachgelassenen Manuskripte im Autumnus Verlag erscheinen sollen.

Mehr zur Bio- und Bibliographie des Autors unter https://www.helmutglatz.de/